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Vorsorge-/Reha-Maßnahmen für Familien unverzichtbar

Die jüngsten Überlegungen des KBV-Vorstandsvorsitzenden Dr. Andreas Gassen, im Rahmen der angespannten Finanzlage der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Leistungen zu kürzen, haben zu breiter Kritik geführt – insbesondere wegen der Nennung der Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Mütter, Väter und Kinder als einem potenziellen Einsparziel.

„Solche Maßnahmen infrage zu stellen, verkennt nicht nur ihre präventive und gesundheitsfördernde Wirkung, sondern auch ihren volkswirtschaftlichen Nutzen. Seit 2007 gehören sie als Pflichtleistung zum Leistungskatalog der GKV und sind damit ein fester Bestandteil der medizinischen Regelversorgung,“ erklärt Thomas Bruns, Geschäftsführender Gesellschafter, Friesenhörn-Nordsee-Kliniken GmbH und Vorsitzender des BDPK-Fachausschusses Vorsorge und Rehabilitation für Mütter, Väter und Kinder.

Die Einrichtungen zur Vorsorge und Rehabilitation für Familien ermöglichen insbesondere Müttern, Vätern und deren Kindern eine strukturierte gesundheitliche Unterstützung – sei es bei psychosozialen Belastungen, chronischen Erschöpfungszuständen oder bei der Etablierung gesundheitsförderlicher Lebensgewohnheiten. Mit jährlich über 100.000 genehmigten Maßnahmen (2022: 108.194 laut GKV-Statistik) wird ein erheblicher Beitrag zur Prävention geleistet – mit positiven Auswirkungen für die gesamte Familie.

Neben der Entlastung der Betroffenen stärken diese Maßnahmen nachhaltig die physische und psychische Gesundheit und fördern die Eltern-Kind-Bindung. Sie leisten einen wertvollen Beitrag, um gesundheitliche Risiken frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, noch bevor es zu schwerwiegenden Erkrankungen kommt. Bei bestehenden gesundheitlichen Einschränkungen verbessern sie den Allgemeinzustand und unterstützen eine stabile Rückkehr in Alltag, Familie und Beruf.

Zudem sind diese Maßnahmen integraler Bestandteil eines funktionierenden, zukunftsorientierten Versorgungssystems. Der interdisziplinäre Ansatz – mit ärztlicher Betreuung, psychologischer Begleitung, Physiotherapie, Ernährungsberatung und weiteren therapeutischen Angeboten – sorgt für eine umfassende, patientenorientierte Behandlung aus einer Hand. Dadurch wird nicht nur die behandelnde Haus- oder Facharztpraxis entlastet - es können auch unnötige Folgekosten im System vermieden werden.

Empirische Studien bestätigen die nachhaltige Wirkung: Patientinnen und Patienten berichten nach einer Maßnahme über deutlich weniger Arztbesuche und reduzierte Fehlzeiten im Beruf. Diese Effekte entlasten heute und zukünftig das Gesundheitssystem sowohl medizinisch als auch ökonomisch.

„Vor diesem Hintergrund wäre eine Einschränkung der Leistungen nicht nur familienpolitisch verfehlt, sondern auch gesundheitspolitisch kontraproduktiv. Eine funktionierende Präventions- und Rehabilitationsstruktur für Mütter, Väter und Kinder ist keine freiwillige Zusatzleistung, sondern zentrale Voraussetzung für gesamtgesellschaftliche Gesundheit und Teilhabe. Einschnitte an dieser Stelle würden mit absehbar negativen Folgen für kommende Generationen einhergehen,“ betont Thomas Bruns.